Laurentius Fisch unterstützt DFB

Fussball in Posemuckl

Posemuckl, 11. Juli 2023.

SENSATION: Der Meistertexter Laurentius Fisch hat dem intensiven Werben des DFB nachgegeben und sichert der deutschen Mannschaft nach den Debakeln der Vergangenheit für das bevorstehende Turnier im eigenen Land seine volle Unterstützung zu! Aus diesem Anlass veröffentlichen wir vorab und exklusiv ein Interview mit dem zuletzt angeschlagenen Bundestrainer Jockel Flöck!

BLÖD: Herr Flöck, zuletzt lief es bei Ihnen, wenn ich das so sagen darf, nicht gerade rund. Im letzten Testspiel vor eigenem Publikum gab es sogar eine verdiente 0:2-Niederlage gegen Murkledonien. Fans und Medien sind zunehmend der Meinung, dass es neue Impulse braucht – vielleicht sogar auf der Position des Cheftrainers. Wie gehen Sie damit um?

Jockel Flöck: Es gibt in diesem Land über 80 Millionen Bundestrainer, die es im Zweifelsfall besser wissen. Was mich von denen unterscheidet, ist mein Immobilienbesitz und mein dickes Bankkonto. Das macht es erträglich. Vor allem, wenn ich auf die Gehaltsabrechnung schaue, die ich jeden Monat vom DFB bekomme. Aber es macht auf jeden Fall mehr Spaß zu gewinnen, das ist doch klar.

BLÖD: Hat der DFB deshalb verstärkt auf die Unterstützung von Laurentius Fisch zurückgegriffen? Man munkelt, dass er einige Ideen und Rezepte entwickelt hat, die für die DFB-Spieler neu sind und deshalb wichtige Impulse geben könnten. Vor allem im Bereich Resilienz.

Jockel Flöck: Das stimmt. Das Training ist ein wichtiger Aspekt. Meistertexter Fisch hat für uns einen speziellen Trainingsplatz in Posemuckl entwickelt.

BLÖD: Können Sie das genauer erklären?

Jockel Flöck: Natürlich. Die Änderungen sind einfach, aber effektiv. Es gibt unter anderem folgende Anpassungen:

Spezieller Trainingsplatz. Hier das Tor für das Training der Stürmer.
Spezieller Trainingsplatz. Hier das Tor für das Training der Stürmer.
  • Das Tor für das Angriffstraining wird verkleinert. Dadurch wird es schwieriger, den Ball darin unterzubringen. Im richtigen Spiel erscheint das Tor dann plötzlich so groß, dass die Stürmer den Ball viel leichter hineinbekommen.
  • Bei den Verteidigern ist es genau umgekehrt. Im Training ist das Tor riesig, im richtigen Spiel ist es leicht zu verteidigen.
  • Hinter dem Tor ist kein Zaun. Auf der Fläche dahinter hat Meister Fisch das schlimmste Unkraut pflanzen lassen. Wenn ein Spieler den Ball neben das Tor schießt, muss er sich jedes Mal durch das Dickicht kämpfen, um den Ball wieder in die Hände zu bekommen. Das erhöht die Zielgenauigkeit enorm, denn freiwillig hineinkriechen will da wirklich niemand.
  • Um den Nervenkitzel zu erhöhen, wurden rund um das Trainingsgelände Kobras, Skorpione und Alligatoren ausgesetzt. Allein dadurch soll die Durchschnittsgeschwindigkeit um mehr als 30 Prozent gesteigert werden.
  • Die Trainingsplätze werden nur sporadisch gemäht, sind brutal uneben und mit wassergefüllten Schlaglöchern übersät. Wenn sich unsere Schöngeister auf diesem widrigen Untergrund die Pässe zuspielen können, dann erst recht auf den teppichartigen Rasenflächen in den EM-Stadien.

BLÖD: Genial, das muss ich zugeben. Gibt es noch andere Maßnahmen, zu denen Sie der Meister inspiriert hat?

Jockel Flöck: Natürlich. Auch die Unterkünfte in Posemuckl werden uns einen entscheidenden Schritt weiterbringen.

BLÖD: In welcher Hinsicht?

Jockel Flöck: Sehen Sie, die Spieler von heute sind in der Regel wohlstandsverwahrloste Jungs, die spätestens seit ihrer Jugend mit dem goldenen Löffel aufgewachsen sind. Deshalb kennen diese jungen Männer nichts anderes als Luxus. Wenn man sich mit 19 den ersten Lamborghini kaufen kann und die Freundin eine von diesen blonden, skelettartigen Silikonpuppen ist, die als Spielerfrauen auf Instagram für Rosenwasser werben, was soll einen dann noch an einem Aufenthalt in einem Luxushotel reizen? Die kennen doch nichts anderes. Da kann ich als Trainer keine Anreize setzen. Im Gegenteil: Wenn die Playstation im Hotel nicht richtig funktioniert, geht die Leistung auf dem Platz gegen Null.

BLÖD: Das ist erstaunlich. Es ist doch bekannt, dass der große Schriftsteller Laurentius Fisch im Schloss Posemuckl residiert. Von mangelndem Komfort kann doch keine Rede sein!

Jockel Flöck: Das stimmt. Aber das Schloss ist für die Spieler tabu und abgesperrt. Während der Vorbereitungen werden wir in den Keller einziehen, wo normalerweise das Gold für die Bücher geschmolzen und verarbeitet wird. Herr Fisch wird die Produktion für diese Zeit einstellen und den 1500 Mitarbeitern, die sonst in den Katakomben arbeiten, Sonderurlaub geben.
Die Unterbringung dort unten ist so unbequem, dass es für die Spieler ein echter Nervenkitzel ist, weil sie so etwas noch nie erlebt haben.
Es ist fast wie auf einem Abenteuerspielplatz. Staub, Dreck, harter Fels, KEIN INTERNET! Das stärkt das Immunsystem und die Widerstandskraft auf dem Platz. Die Gegner werden wieder richtig Angst vor uns haben!
Meister Fisch hat sogar einen separaten Eingang bauen lassen, damit der tägliche Ein- und Ausstieg zu einer zusätzlichen Herausforderung wird. Bei jedem Toilettengang sind 400 Stufen und die Luke zu überwinden. Das gibt Waden aus Stahl!

Eingang zu den Unterkünften für die Spieler in Posemuckl.
Eingang zu den Unterkünften für die Spieler in Posemuckl.

BLÖD: Sehr interessant! Gehen wir kurz auf die Problemfelder ein. Der Sturm – die Effektivität in der Chancenverwertung ist viel zu gering. Was ist an den Gerüchten dran, Mett Mösil zu reaktivieren und für das Turnier zu nominieren?

Jockel Flöck: Da ist überhaupt nichts dran. Mösi hat sich mit seinem Wechsel zu Fenerbace Entenhausen keinen Gefallen getan. Er konnte dort nach seinem Penisbruch nie an seine alten Leistungen bei Real Modritsch anknüpfen. Außerdem ist er auch für uns nur sehr schwer zu erreichen. Es gibt Gerüchte, dass er seine Zeit hauptsächlich damit verbringt, mit dem Präsidenten von Mulleputanien Mikado zu spielen. In Mulleputanien funktioniert WhatsApp bekanntlich nicht. Ich könnte ihn also gar nicht nominieren, selbst wenn ich wollte.

BLÖD: Kommen wir zur größten Baustelle, der Abwehr. In den letzten Spielen schien das Motto in diesem Bereich zu lauten: Irgendwas mit Müdiger. Der ist aber sichtlich überfordert, die Defensive wird oft mit einem Hühnerhaufen verglichen. Aber tut man den Hühnern damit nicht Unrecht?

Jockel Flöck: Auch in diesem Bereich werden wir uns mit dem Trainingslager in Posemuckl entscheidend verbessern. Ich sage nur: „Gnausaisches Rekiranten-Theorem„. Seitdem wir das anwenden, ist unsere Abwehr stabil wie ein deutscher Leopard.

BLÖD: „Gnausaisches Rekiranten-Theorem“? Was ist das?

BLÖD: Vielen Dank für das Gespräch. Ich werde mir jetzt erst einmal die Bücher holen. Und viel Erfolg bei der EM!

BLÖD exklusiv im Gespräch mit Jockel Flöck, Cheftrainer des DFB (Dödelige Frisuren Brigade).